Band...

... Herstellung - Fachbegriffe

1. Kette:

Alle Fäden, die der Länge nach durch das Gewebe laufen

2. Schuss:

Alle querlaufenden Fäden, Kante zu Kante

3. Schären:

Aufwicklung der einzelnen Fäden auf eine Spule (Kettbaum)

4. Weben:

Das Gewebe besteht aus mind. zwei sich kreuzenden Fadensystemen: dem Kettfaden und dem Schussfaden.

5. Fadenfärbung:

Fadengefärbte Bänder, bei denen Kette und Schuss bereits vorher eingefärbt wurden. Gegenteil: Weiße Fäden werden erst nach dem Verweben bedruckt oder eingefärbt. Nachteil Bedrucken: nur einseitig.

6. Appretur / Ausrüstung:

Verfahren zur Textilveredelung (Veränderung der Oberflächen)

7. Beschriftung:

a) Heißprägedruck: Texte werden unter hoher Hitze auf Bänder geprägt
b) Computerdruck: Bandbeschriftung durch EDV-gestützte Plotter. Besonders geeignet sind Satinband
c) Siebdruck: aufwendige Drucktechnik für Mehrfarbdrucker.

... Material

1. Acetat:

Chemiefaser (Garn) aus Zellulose; Umweltschonend, da verrottbar, ungiftig; Seidenähnlich- auch als Kunstseide bezeichnet; Herstellung aus Abfallmasse der Baumwollspinnerei oder aus Plantagenholz; mit Aceton vermengt zu einer flüssigen Spinnmasse verarbeitet; spezielle Maschinen verarbeiten die Masse zu Garnen.

2. Viscose:

Garn aus Zellulose, ähnlich wie Acetat

3. Lurex:

Metalliglänzendes Effektgarn, meist gold, silber, kupfer, aber auch in metallischen Farben

4. Baumwolle:

Garn aus gekämmter Baumwolle

5. Satin- / Atlas-Band:

Durch viele Verkreuzungsstellen ergibt sich eine sehr glatte, feine Oberfläche

6. Kunstsseide:

Acetat und Viskosegarne

7. Taftband:

Feine Garne, die in Taftbindung (Leinwandbindung) hergestellt werden; beide Seiten des Bandes sehen identisch aus.

... Eigenschaften

1. Verrottbarkeit:

Acetat/Zellulose sind vollständig verrottbar, im geschredderten Zustand können sie dem Kompost hinzugefügt werden.

2. Wasserfestigkeit:

Einige Bänder, insbesondere Kranzbänder, sind mit einer wasserabweisenden Appretur versehen. Diese schützt das Band einige Zeit vor Feuchtigkeit. Ansonsten sollte auf eine Behandlung aus Umweltgesichtspunkten verzichtet werden, da eine Wasserfestigkeit nur durch Zugabe chemischer Präparate oder Kunstharze erfolgen kann.

3. Changierende Bänder:

Mind. Zwei verschiedenfarbige Bänder werden miteinander verwebt. Folge: Farbeffekte, je nach Lichteinfall unterschiedlich intensiv

4. Drahtkanten:

Bänder, bei denen Drähte in den Rand eingewebt wurden. Dieses Band eignet sich nicht als Tischband. Schleifen können von Laien leichter erstellt werden (Formbarkeit).

5. Weißbruch:

Knitterspuren durch Knicken und Falten von appretierten Kranzbändern. Lassen sich durch Bügeln wieder beseitigen.

... Spezielle Bandarten

1. Kranzband:

Wird eingesetzt für Beerdigungen, aber auch für Siegerkränze; große Farbvielfalt, Anpassung an die verwendeten Kranzblumen; Meist in Weiß, mit verschiedenen Rändern; verschiedene Druckarten möglich, z. B. Computerdruck, Heissprägedruck etc.; Breiten 100 bis 275 mm.

1a) Moiréband:

a1) unechtes Moiré:
Taftbänder mit geprägter Musterung, ähnlich Holzmaserung; Prägung wird durch eine Heissprägewalze aufgetragen; Muster ist wiederkehrend, gleich

a2) echtes französisches Moiré:
Musterung wird durch Verziehen des Materials beim Weben erreicht; Muster ist immer unterschiedlich

1b) Trauerflor:

Transparente, schwarze Bänder; Tüll oder Spitze; für Trauergestecke, oder -gebinde

2. Taftbänder:

Bänder aus feinen Garnen; Werden durch Kreuzweben hergestellt, ähnlich wie Leinen; Optik ist von Vorder- und Rückseite identisch

3. Nationalbänder:

Moirébänder in Farbkombinationen der Nationalitäten (Flaggen), Firmenfarben etc.; Anwendung: Kranzschleifen, Siegerschleifen, Feiertage, Institutionen etc.

4. Schnittband:

Aus breiten Stoffen werden Bänder mit heißen Bändern geschnitten. Sehr preiswerte Produktionsart.

5. Webband:

Gewebte Kante, Breite muss vorher festgelegt werden. Teurere Produktionstechnik durch hohe Umrüstkosten bei der Umstellung der Maschinen.

6. Polyband:

Kunststoffbänder aus Polypropylen; einfarbig oder bedruckt; Ringelband

... Stoffe

1. Organza:

Feinfädiges, durchsichtiges Baumwollgewebe

2. Brokat:

Baumwolle oder Synthetik, mit Gold- oder Silberfäden durchwebt

3. Chintz:

Baumwollgewebe, bedruckt; Beschichtung durch Appretur aus einer Harzschicht

4. Baumwollatla:

Baumwollgewebe, extrem verschleißfest

5. Rips:

Schwerer Stoff aus verschiedenen Fasern; gerippte Oberfläche, strapazierfähig

6. Samt:

Baumwoll- oder Kunstfaser mit dicht gewebter Rückseite; Vorderseite mit Flordecke versehen

7. Nessel:

Fester, glatter Baumwollstoff, verstärkt durch Oel oder Appretur

8. Seersucker:

Stoff aus Baumwolle, Polyester oder Leinen; bei der Herstellung wird dieser blasenartig gekräuselt

9. Tüll:

Transparenter Stoff aus Baumwolle oder Synthetikgarnen, die netzartig verarbeitet werden.

10. Franse:

Kantenverzierung aus Geweben

Noch wissenshungrig?